Eigenbetrieb IKbit nimmt Lückenschluss im Breitbandnetz im Fürther Weiler Leberbach und Teilen Brombachs vor / Land lässt den Einsatz des Maschinenrings beim Breitbandausbau erproben
Bereits Ende 2011 haben sich zehn Gemeinden und Städte im Kreis Bergstraße offiziell zusammengeschlossen, um den Breitbandausbau gemeinsam voranzutreiben. Die Gemeinde Fürth hat die Federführung im Projekt übernommen und für die Abwicklung den Eigenbetrieb „IKbit – Interkommunales Breitbandnetz“ gegründet. Aus diesem Grunde haben wir ein gemeindeeigenes, zukunftsorientiertes Glasfasernetz als interkommunales Breitbandausbauprojekt bis zum Jahr 2014 errichtet. Das gemeindeeigene interkommunale Glasfasernetz wurde als sogenanntes „FTTC-Netz“ (FTTC = „Fiber to the curb“; Anschluss der Verteilerkästen am Straßenrand mit Glasfaser) mit einer Datenrate von bis zu 50 Mbit/s im sogenannten „Betreibermodell“ umgesetzt. Das Breitbandprojekt wurde durch die Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH und den dort angesiedelten und durch das Land Hessen geförderten regionalen Breitbandberater initiiert und fachlich begleitet. Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung und das Hessische Breitbandbüro haben das Projekt von Beginn an unterstützt. Es gilt als Modellprojekt des Landes Hessen.
Aufgrund der geografischen Lage konnten der Weiler Leberbach sowie der Ortsteil Brombach in der Gemeinde Fürth vom Ausbau nicht vollumfänglich profitieren. Das Glasfasernetz ist bis zum zugehörigen Kabelverzweiger (KVZ) verlegt. Dennoch werden aufgrund der Entfernung des Weilers Leberbach zum KVZ bzw. Multifunktionsgehäuse (MFG) in den rund 15 betroffenen Anschlüssen keine Übertragungsraten von 50 Mbit/s erreicht. Zudem sind Anschlüsse unterhalb Leberbachs, die dem Ortsteil Brombach zugeordnet werden, trotzt FTTC-Erschließung NGA-unterversorgt (<30 Mbit/s). Insgesamt sind rund 35 Anschlüsse betroffen. Eine Breitbandstudie im Jahr 2017 hat dies bestätigt und das Gebiet als NGA-unterversorgten Bereich (sog. „weißer Fleck“) ermittelt.
Durch eine Nachverdichtung kann die Lücke in der Versorgung geschlossen werden. Ausgehend vom FTTC -Bestandsnetz ist eine Erschließung der Häuser direkt mit Glasfaser als sogenanntes FTTB/H-Netz (FTTB/H = Fiber to the Building/Home) in Leberbach und Brombach erfolgt. Damit wurde eine wesentliche Verbesserung der Breitbandversorgung mit Übertragungsraten von bis zu 1.000 Mbit/s erzielt.
Gleichzeitig diente das Projekt als Pilot des Landes Hessen zur Erprobung des Einsatzes des Maschinenring e.V. im Breitbandausbau. Im Projekt wurden Erfahrungen gesammelt, wie der Maschinenring bei der baulichen Realisierung eingebunden werden kann sowie die Erprobung von verschiedenen Verlegeverfahren durch den Maschinenring.
Die Investitionskosten des Projektes in Höhe von 749.000 Euro konnten durch die erfolgreiche Generierung von Fördermitteln durch das Land Hessen sowie aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER 2014-2020) zu insgesamt 92,5% finanziert werden.
Durch den Einsatz des Maschinenrings konnten die knappen Ressourcen im Tiefbau kompensiert und das Projekt in einem überschaubaren zeitlichen Rahmen realisiert werden. Der Einsatz des Maschinenrings zum Breitband-/Gigabitausbau hat hier mit Pilotcharakter an der Umsetzung mitgewirkt. Die Schulung und Unterweisung erfolgte durch die Firma Klenk & Sohn GmbH, die den Mitgliedern des Maschinenrings moderne Verlegeverfahren sowie das entsprechende technische Know-how vermittelte. Dies ist ein Ansatz des Landes Hessen, um den Breitband- bzw. Gigabitausbau künftig zu beschleunigen, indem die knappen Tiefbau-Ressourcen durch den Einsatz des Maschinenrings ergänzt und gezielt eingesetzt werden.
Bauausführung: Klenk & Sohn GmbH
Netzbetreiber: ENTEGA Medianet GmbH
Presseartikel Projektbeschluss Odenwälder Zeitung
Presseartikel Projektbeschluss Starkenburger Echo
Das Projekt wird gefördert durch:
Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums:
Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.
Ko-Finanzierung:
Projektträger:
Bauherr: in Abstimmung mit: Netzbetreiber: Bauausführung: