Begriff

Definition

Eigenbetrieb

Rechtsform von kommunalen Betrieben des öffentlichen Rechts. Grundlage des Eigenbetriebs ist das Eigenbetriebsgesetz und die Eigenbetriebssatzung.

ÖRV (Öffentlich-rechtliche Vereinbarung)

Die ÖRV bildet die rechtliche Grundlage für die Existenz und das Handeln des Eigenbetriebes IKbit. In ihr werden die gemeinsamen Bestrebungen und Ziele der kooperierenden Kommunen in einem Vertragswerk abgebildet.

Wirtschaftlichkeitslücken-Modell

Das "Wirtschaftlichkeitslücken-Modell" ist ein Fördermodell für den durch Bundes- und Landesmittel geförderten Glasfaser-/Gigabitausbau. Hierbei werden in einem Markterkundungsverfahren die Adresspunkte ermittelt, die nicht eigenwirtschaftlich durch Telekommunikationsunternehmen (TKU) erschlossen werden und anschließend in einem Vergabeverfahren zum Bau und Betrieb ausgeschrieben. Hierbei ermitteln die Bewerber in ihren Angeboten die finanziellen Mittel, die ihnen zum (wirtschaftlichen) Ausbau der Gebiete/Adressen fehlt - die sog. "Wirtschaftlichkeitslücke".

Das TKU, das nach Abschluss des Vergabeverfahrens den Zuschlag erhält, errichtet das Glasfaser-Netz und erhält die eingeworbenen Fördermittel zum Ausgleich der Wirtschaftlichkeitslücke. Das Unternehmen wird Eigentümer des Netzes und ist verpflichtet für mind. 7 Jahre den Netzbetrieb zu gewährleisten (Zweckbindungsfrist).

Betreiber-Modell

Im Gegensatz zum zuvor genannten Wirtschaftlichkeits-Lückenmodell wird im Betreiber-Modell nur der Bau des Netzes in einem Vergabeverfahren ausgeschrieben. Nach Abschluss der Baumaßnahmen ist die jeweilige Kommune Eigentümerin des Netzes und verpachtet dieses an ein TKU.

Im Fall der 10 IKbit-Kommunen wurde das Netz im Mai 2022 an das TKU Entega Medianet GmbH aus Darmstadt verkauft und für den anschließenden Glasfaser-/Gigabitausbau ein "Modellwechsel" in das Wirtschaftlichkeitslücken-Modell vorgenommen.

TKU (Telekommunikationsunternehmen)

Die Abkürzung TKU (oder auch TK-Unternehmen) ist im Breitbandausbau weit verbreitet und wird oftmals in Presseberichten oder Bekanntmachungen verwendet.

FTTC (Fiber-to-the-Curb)

In einem FTTC-Netz (Fiber-to-the-Curb; Glasfaser bis an den Straßenrand/zum nächsten Verteilerkasten) führt die Glasfaser nicht bis in die Gebäude der Endkunden, sondern nur vom Verteilerknoten zum nächstgelegenen Verteilerkasten am Straßenrand. Die restliche Strecke ("die letzte Meile") von diesem bis in die Geäbude wird auf den Kupferleitungen der Telekom bewältigt. Da die Kupferleitungen als Medium technischen Beschränkungen unterliegt und die Leistungsfähigkeit je nach zu überbrückender Distanz weiter abfällt, sind über diese Netztechnologie maximal Übertragungsraten von bis zu 50 Mbit/s bzw. bis zu 100 Mbit/s im Nahbereichts-Vektoring erreichbar.

FTTH/-B (Fiber-to-the-Home/-Building)

Bei FTTH/-B (Fiber-to-the-Home/-Building) ist die komplette Strecke vom Verteilerknoten bis in das Gebäude (FTTB) bzw. in die Wohneinheit (FTTH) mit einer Glasfaserleitung realisiert. Hierdurch sind nach heutigem Stand der Technik Übertragungsraten von bis zu 1.000 Mbit/s symmetrisch (Down-/Upload) erreichbar.  Die Glasfaser als Übertragungsmedium ist technisch mit ausreichend Kapazitäten für weit höhere Geschwindigkeiten ausgestattet, sodass hierüber noch die nächsten Jahrzehnte zuverlässig der Bedarf an Datenraten gedeckt werden können wird.

Open-Access (engl: "offener Zugang")

Open-Access bedeutet, dass Inhaber eines (Glasfaser-/Breitband-)Netzes ihren Mitbewerbern gegen ein Entgelt Zugang zur eigenen Infrastruktur gewähren, sodass dieser ebenfalls Interessenten seine Produkte anbieten kann. Hierzu werden zwischen beiden Telekommunikationsunternehmen entsprechende Verträge geschlossen, in denen die Konditionen festgehalten werden.

NGA (engl: "Zugang der nächsten Generation")

Als NGA-Netze werden Netzstrukturen bezeichnet, die eine Breitband-Internetversorgung von über 30 Mbit/s ermöglichen. Hierbei werden (in Teilen) für das Netz Glasfaserkabel verwendet, um den Großteil der Strecke zu bewältigen. (s. "FTTC" & "FTTH/-B")

"Gigabit" (Gbit/s)

Wenn über Begriffe wie "Gigabit", "gigabitfähig" oder die "Gigabitgesellschaft" gesprochen wird, ist die mögliche Übertragungsrate gemeint.1 Gbit/s steht hierbei für 1 Gigabit pro Sekunde, was 1.000 Mbit/s (Megabit pro Sekunde) entspricht.

Zum Vergleich: bis dato - also vor Abschluss des flächendeckenden Glasfaser-Ausbaus - können über das FTTC-Netz Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s im Download erreicht werden.

HÜP (Hausübergabepunkt)

Als Hausübergabepunkt bezeichnet man den Ort, an dem die Glasfaserleitung in das Gebäude geführt wird. Dies geschieht in der Regel in einem Keller- bzw. Technikraum mittels einer Kernbohrung durch die Außenwand oder Bodenplatte und das Setzen eines sog. "Mehrsparten-Hausanschlusses".

Mehrsparten-Hausanschluss

Über diesen Anschluss können mehrere Anschlussarten (z.B.: Elektrizitäts-, Gas-, Wasser-, Fernwärme- und Telekommunikationsanschluss) gebündelt und über einen einzelnen Zugang in ein Gebäude geführt werden.

LWL (Lichtwellenleiter) / LLK (Lichtleitkabel)

Ein LWL (Lichtwellenleiter) oder LLK (Lichtleitkabel) ist ein Synonym für das Glasfaserkabel bzw. die Glasfaser. Im wesentlichen unterscheidet sich LWL/LLK nur dahingehend vom Begriff Glasfaser, dass sie in der Regel für mit Steckverbindern konfektionierte Kabel und Leitungen zur Übertragung von Licht (sprich: optischen Signalen) stehen.

ONT (Optical-Network-Termination)

Da über die Glasfaser-Leitung Daten und Informationen als Lichtsignale transportiert werden, um die hohen Übertragungsraten zu ermöglichen, müssen diese Signale im Gebäude des Kunden von optischen wieder in elektrische Signale gewandelt werden, um von Endgeräten wie Routern verarbeitet und zur Verbindung mit dem Internet genutzt werden zu können.

G.fast (fast access to subscriber terminals)

G.fast ist eine sog. "Brückentechnologie", um über eine vorhandene Kupferverkabelung auf kurzen Distanzen höhere Übertragungsraten zu ermöglichen, und basiert auf dem Übertragungsverfahren Vectoring. G.fast ist somit eine Übergangslösung zur Modernisierung der Inhouse-Verkabelung mit Netzwerk-/LAN-Kabeln bzw. Glasfaser. Die Leistungsfähigkeit der G.fast-Technologie fällt jedoch je nach zu überbrückender Strecke analog zum Vectoring ab und erreicht von vornherein nicht die gleichen Geschwindigkeiten wie die zuvor genannten Netzwerk- oder Glasfaser-Kabel.